Eine ganze Menge. Doch der Reihe nach: Der Yacht Club St. Peter-Ording wurde im Jahre 1961 auf Initiative des Kurdirektors Gerlach gegründet. In der Urfassung der Satzung steht unter §?4 geschrieben: »Der Verein wird sich dem Kreissportverband anschließen und die Mitgliedschaft im Deutschen Seglerverband (DSV) beantragen«.
Klar, da der YCSPO ein Segelverein ist, gehört auch die ordentliche Mitgliedschaft im Deutschen Seglerverband dazu. Besonders durch die Nähe zum Eissegeln bildete sich später im DSV der gemeinsame Bereich des Eis- und Land- beziehungsweise Strandsegelns, der heute auch einen eigenen Obmann im Präsidium des DSV hat.
Dieses wurde über viele Jahre hinweg von dem Eis- und Strandsegler Niels Christensen (G 98) dirigiert. Nachdem zu Beginn der 70er Jahre ein internationales Regelwerk eine einheitliche Ausbildung vorsah, sorgte er dafür, dass es später einen gemeinsamen Pilotenschein für Eis- und Landsegler gab. Dieser existiert in seiner ursprünglichen Form aktuell bis heute und wird vom DSV nach erfolgreicher Pilotenscheinprüfung erteilt.
Durch die Mitgliedschaft im DSV ist es den YCSPO-Mitgliedern zudem möglich, beispielsweise an Hobie-Regatten teilzunehmen, die vom DSV ausgeschrieben werden. Dazu gehört unter anderem auch die Kieler Woche.
Ganz entscheidend für die Entwicklung des Strandsegelns war die Gründung eines internationalen Verbandes. Nachdem sich Belgier und Deutsche 1958 bis 1960 gegenseitig zu ersten internationalen Regatten eingeladen hatten und 1961 die erste internationale Strandseglerwoche stattfand, waren die Weichen gestellt: Unter der Führung des Präsidenten der belgischen Strandsegelföderation (F.B.L.Y.C.), Bob Nyssens, traf man sich am 10. November 1962 in Brüssel. Und beschloss, einen internationalen Verband zu gründen, der die Geschicke des Strandsegelsports in die Hand nehmen sollte.
An dem Treffen nahmen Belgien, Deutschland, England und Frankreich teil. Vom YCSPO waren Friedrich Gerlach, Horst Weigandt und Karl Friedrich Korupp vertreten. Die Verhandlungen dauerten insgesamt über zwei Tage. An deren Ende stand die Gründung der »Federation Internationale de Sand et Land Yachting«, kurz FISLY.
Der YCSPO ist damit Gründungsmitglied der FISLY und wird in der heutigen Satzung nach wie vor als solches geführt. Andere Länder sind durch ihre Strandsegelverbände vertreten. Da es in Deutschland nur einen einzigen voll aktiven Verein gibt, ist der YCSPO die deutsche Vertretung in diesem internationalen Verband – eine absolute Ausnahme.
Die erste General Assembly, zu gut Deutsch Hauptversammlung, der FISLY fand auf der ersten Europameisterschaft 1963 in St. Peter-Ording statt. Auf dieser Versammlung wurde der Belgier Bob Nyssens zum Präsidenten gewählt. Vizepräsidenten wurden Friedrich Gerlach (Deutschland), Horst Weigandt (Deutschland), R. Collinet (Frankreich) und G. Verraart (Belgien).
Die FISLY erlässt die allgemeinen internationalen Regeln im Strandsegeln und ist ein eingetragener Verband mit Sitz in Veurne, Belgien. Der FISLY-Council trifft sich dreimal im Jahr, um die Entwicklung der allgemeinen Regeln – der Wettfahrt und Klassenregeln – sowie internationale Veranstaltungen voranzutreiben. Entsprechend schreibt die FISLY auch die Welt- und Europameisterschaften aus und ruft dabei jedes Mal die General Assembly zusammen. Auf dieser kommen alle FISLY-Mitglieder zusammen. Nur hier können Regeländerungen endgültig beschlossen werden.