Gesegelt wird in unterschiedlichen Klassen, die sich in Größe und Geschwindigkeit unterscheiden:
Die maximale Segelfläche beträgt in der Klasse 2 inklusive Mast und Baum 11.30 qm. Die minimale Fläche darf 8 qm nicht unterschreiten. Dieses Minimum wurde eingeführt, um sich von der Klasse 3 abzugrenzen. Eine größere Segelfläche bedeutet zwar mehr Vortrieb, aber auch mehr Widerstand. Die Wagen selbst unterscheiden sich im Aussehen und in der Konstruktion nur geringfügig von der Klasse 3. Die Kosten für einen Segelwagen der Klasse 2 belaufen sich auf 12.000 Euro und aufwärts. Gebraucht kann man ihn bereits ab 5.000 Euro erwerben.
Die Ursprünge dieser Klasse liegen in der so genannten DN-Klasse vom Eis mit einer Segelfläche von 6,5 qm. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich zu der Segelfläche von 6,5 qm der breite Flügelmast gesellt, so dass das Regelwerk heute eine maximale Fläche von 7,35 qm inklusive Mast und Baum vorschreibt. Die Segel haben nur noch 5 bis 5,5 qm, der Mast darf nicht länger als 6,1 Meter sein. Die Breite der hinteren Achse darf inklusive Rädern nicht mehr als 3,5 Meter betragen und der Abstand von Hinterachse zu Vorderachse maximal 3,8 Meter. Das minimale Gewicht darf 100 kg nicht unterschreiten.
Diese Klasse wird Königsklasse und auch die Formel 1 der Strandsegler genannt, da sie die höchsten Geschwindigkeiten erreicht und in der Regel die größten Teilnehmerfelder hat. Genau gemessen wurde in dieser Klasse zwar nie wirklich, doch schon so manches Auto konnte bei etwa 140 km/h gerade noch neben dem Segelwagen herfahren …
Eine regattafähige gebrauchte Klasse 3 ist bereits ab 4.000 Euro zu bekommen. Die Spirale für einen neuen Segelwagen der Klasse 3 ist nach oben weit offen; sie beginnt bei rund 12.000 Euro.
Die Klasse 5 hat sich in den 80er Jahren aus der Klasse 4 heraus entwickelt. Sie gilt als Konstrukteursklasse. Es gibt keinen Hersteller dieser Yachten. Die Wagen dürfen nur aus einem Rohrahmen gebaut werden und haben eine offene Schale. Die Segelfläche beträgt maximal 5,5 qm. Die Wagen dürfen nicht länger als 2,5 Meter und nicht breiter als 2 Meter sein. Diese Wagen sind mithin ideal für kleinere Personen und sehr sportlich zu segeln: Sie erreichen Geschwindigkeiten bis zu 95 km/h! Die Preise für einen Segelwagen Klasse 5 Sport beginnen bei etwa 5.000 Euro. Wegen des hohen Aufwandes für diese Klasse verzeichnet diese Klasse in den vergangenen Jahren einen Rückgang an Teilnehmerzahlen – zumindest in Sankt Peter-Ording. Auf den deutschen Nordseeinseln ist sie aber weiterhin die meist gefahrene Klasse.
Da die Entwicklung der Technik die Klasse 5 immer teurer machte, etablierte sich die Klasse 5 Promo. Sie soll besonders Jugendlichen den Zutritt zum Strandsegelsport vereinfachen. Was bestens ankommt: In Frankreich umfassen die Startfelder in dieser Klasse inzwischen weit über hundert Segelwagen. Der YCSPO nutzt diese Wagen gegenwärtig überwiegend nur in der Ausbildung, sportlich wird er noch wenig eingesetzt.
Grundsätzlich ist der Promo auch eine Klasse 5. Wesentlicher Unterschied ist jedoch die Größe der Räder: Es dürfen nur Schubkarrenräder der Größe 400×8 Zoll eingesetzt werden. Auch die Promo-Wägen machen ordentlich Tempo. Sie erreichen Geschwindigkeiten von mehr als 80 km/h. Die Preise für einen Segelwagen dieser Klasse bewegen sich zwischen 3.000 und 4.000 Euro.
Die Federation International de Sand et Landyachting hat die Entwicklung dieser Klasse in den 80er Jahren vorangetrieben, da in den anderen Klassen immer mehr teure Materialien wie Kohlefaser und Titan eingesetzt wurden – was die Kosten dieser Klassen explodieren ließ.
Es handelt sich dabei um eine Rohrkonstruktion mit einer geschlossenen Sitzschale. Das Segel wird über ein verjüngtes Rohr gezogen und hat so genannte Camber. Diese erzeugen ein Flügelprofil, das für eine bessere Anströmung sorgen soll. Das Segel darf maximal 5,8 qm haben. Die Bauvorschriften sind klar festgelegt und dürfen nicht verändert werden – es soll schließlich ein Standard sein. Der Preis für einen Segelwagen aus dieser Klasse liegt bei 6.000 Euro.
Die Mini-Klasse begeistert ein breites Publikum. Oft stellen die Piloten der jüngsten Klasse bei Regatten das größte Teilnehmerfeld. Erstmals gingen die Miniyachten bei der Weltmeisterschaft 2012 in Frankreich an den Start – damals noch im Vorprogramm. Der Schleswiger Segelmacher Sven Kraja, der für den Yachtclub Sankt Peter-Ording startet, konnte die ersten Titelkämpfe klar für sich entscheiden. Mit einem Segelwagen „von der Stange“ des baden-württembergischen Herstellers Libre fuhr er der Konkurrenz auf und davon. Erinnerten bei den ersten offiziellen internationalen Titelkämpfen einige der Yachten noch an Seifenkisten mit Segel, so hat mittlerweile auch in dieser Klasse die Professionalisierung ihren Einzug gehalten.Insbesondere in Frankreich tüpfelten die Piloten an den kleinen Boliden, so dass bei der Europameisterschaft 2013 in Samt Peter-Ording das Wettrüsten bereits begonnen hatte. Sven Kraja verpasste auf heimischen Revier knapp das Treppchen. Doch bei den Weltmeisterschaften 2014 in den USA ging er mit einer Eigenkonstruktion an den Start und konnte sich die Bronzemedaille sichern.
Der Reiz der Mini-Klasse liegt nicht allein in der Größe der Yachten – sie sind mühelos im Kofferraum zu transportieren. Auch gibt es nur drei Konstruktionsmerkmale, die zu beachten sind. Die Räder der Yacht müssen in eine Seilschlaufe von 5,60 Meter Länge passen. Die Größe der Räder ist vorgegeben und der Mast muss rund sein, darf also wie bei den größeren Yachten üblich, kein Windprofil aufweisen.
Die Mini-Yachten unterliegen auch anderen Regeln. So wird in der Mini-Klasse nicht aus dem Stand gestartet, sondern die Piloten kreisen – wie beim Wassersegeln – hinter der Startlinie, versuchen möglichst viel Speed aufzunehmen, um dann fliegend beim Startschuss über die Linie zu gehen. Der Segelspaß ist groß, die Geschwindigkeit hoch. Einige Mini-Yachten erreichen bei optimalen Bedingungen Geschwindigkeiten von über 80 Stundenkilometern. Die Preise für einen neuen segelfertigen Wagen beginnen bereits bei 2500 Euro.
Der Kite Buggy entwickelte sich zeitgleich mit dem Kite Surf aus dem Wassersegeln. Grundsätzlich ist die Funktionsweise sehr ähnlich: Es gibt keinen Mast und Segel, und der Pilot hält einen Drachen in den Händen, der ihn zieht. Kite Buggys benötigen keinen harten Strand wie die anderen Strandsegler, da der Drachen sie eher über den Sand fliegen lässt.
Kite Buggys machen zwar nicht so spektakuläre Sprünge wie Kite Surfer, dennoch heben sie bei falscher Bedienung ebenso ab. Der Fall auf den Sand fällt dann allerdings nicht so angenehm weich aus, wie der auf dem Wasser. Besonders angesichts der Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h, die Kite Buggys erreichen können.
Der Buggy, also der Wagen selbst, ist bereits ab 400 bis 500 Euro zu haben. Der Kite, der Drachen kostet dann noch einmal so viel. Allerdings können auch schnell mal über 1.000 Euro anfallen.