Hochsommer im September: German Open 2024
Tagsüber Sonne bei 26 °C, abends noch laue Temperaturen, dazu eine Mückenplage: So empfing St. Peter-Ording die Strandsegelpilot:innen und -piloten zu den German Open 2024 am 07./08.09.2024. Das Interesse war groß: Über 50 Anmeldungen hatte es im Vorfeld gegeben. Nur in der Klasse „Miniyacht“ reichte die Anzahl der Meldungen aus, um eine Internationale Deutsche Meisterschaft nach den Regeln des Deutschen Seglerverbandes (DSV) auszusegeln. Der Laune tat das keinen Abbruch.
Anders als zunächst befürchtet, präsentierte sich die Sandbank südlich der Badestelle „Bad“ im besten Zustand: etwas ribbelig, aber ansonsten hart und völlig ohne Schlick, abgesehen von einigen weichen Stellen. Von „bösen Kanten“, wie im Vorfeld befürchtet (siehe Bild) keine Spur. Bei gerade drei Windstärken, in Böen 4 Bft. aus südöstlichen Richtungen, konnten in der Klasse „Mini“ auf dem nördlicheren Kurs vier Rennen gefahren werden. Wieder einmal zeigte sich: Rennerfahrung, die richtige Segelgröße und leichtes Gewicht dominierten die Ergebnisse. Für die großen Klassen II, III, Standart und V war der Wind teilweise zu schwach.
Abends bot das Oktoberfest des YCSPO die Gelegenheit, sich bei Krustenbraten über den vergangenen Sommer auszutauschen oder auf kürzlich zurückliegende freudige Ereignisse anzustoßen. Gleichzeitig verabschiedete sich die Surfstation „XH2O“ von St. Peter-Ording und lud zum letzten Mal zum Sundowner bei lauen Temperaturen ein.
Am Sonntagmorgen zeigte sich dann, dass Wind und Wetter nicht nach Vorhersagen, sondern vor Ort zu beurteilen sind. Während die Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes in unmittelbarer Nähe zum Clubhaus noch weniger Wind als am Sonnabend vorhergesagt hatte und dies auch genauso maß, war der Eindruck draußen am Wasser einer von eher etwas mehr Wind als am Tag zuvor. Die Klassen Standart und V waren nun auf den nördlichen Regattakurs gewechselt, um allen Klassen die Gelegenheit zu wenigstens fünf Rennen zu bieten.
In den Klassen II und III konnten so schließlich fünf Rennen ausgesegelt werden. Sieger bei den German Open wurde in der Klasse II Kurt Wachkamp vor Jens Markowitz. In der Klasse III setzte sich in allen Rennen Arnt Mahrt gegen Norbert Paulsen und Martin Berlemann durch.
Auf sechs Rennen kamen die Klassen V und Standart. Sven Kraja fuhr in der Klasse V mit großem Abstand vor Florian Bochdalofsky und Helge Bents von Langeoog ins Ziel. Dagegen fiel das Endergebnis in der Klasse Standart knapper aus: Björn Richter belegte mit einem gewonnen Rennen Platz 1, Martin Roschke mit zwei gewonnen Läufen auf Platz 2 in der Gesamtwertung, noch vor Manfred Nielsen.
In der Klasse „Mini“ mit 35 Startern wurde besonders der Wettkampf zwischen „Team grün“ von der Segelwerkstatt „Frogsails“ gegen „Team rosa“ (Familie Hegerfeldt) dominiert. Auf den ersten Platz segelte Emilian Hegerfeldt und sicherte sich damit den Titel als jüngster Deutscher Meister aller Zeiten in der Klasse „Mini“. Platz zwei ging an Gitta Steinhusen, Platz 3 in der Gesamtwertung an Kay-Enno Brink. Da für die Deutsche Meisterschaft nur gewertet wird, wer ausreichend Rennen in der abgelaufenen Saison gesegelt ist, ging die Bronzemedaille des DSV am Ende an Fynn Beugholt auf Platz 4. Punktgleich mit ihrem Bruder erreichte mit Renée Marie Beugholt eine weitere Jugendliche Platz 5 in der Gesamtwertung.
Die genauen Ergebnisse findet ihr wie gewohnt auf https://www.ycspo.de/ergebnisse/
Auch der DSV hat über die Deutsche Meisterschaft geschrieben: https://www.dsv.org/nachrichten/regatta/2024/09/youngster-emilian-hegerfeldt-gewinnt-die-strandsegel-idm-der-minis/
Als nächstes steht nun die große Jubiläumsregatta des Royal Sand Club in De Panne in Belgien im Programm. Für die Daheimgebliebenen gibt es eine Alternativregatta am 21./22.09.2024. Allen viel Erfolg!