Beitragsbild Mini-Euro

Endlich wieder eine Meisterschaft – Mini-Euro in England 2023

Viele Jahre hatten die Organisatoren darauf hingearbeitet, wieder eine internationale Meisterschaft an den Traditionsstrand in Lytham St. Annes zu holen, nachdem nach einem schweren Unfall der Regattabetrieb weitgehend eingestellt werden musste. 21 Jahre nach der letzten Meisterschaft, zum Jubiläum des örtlichen Clubs und der FISLY an ihrem Gründungsort, war es wieder soweit: eine Europameisterschaft in der Mini-Klasse mit Teilnehmenden, die für sechs Nationen starten.

Während der erste Tag der Einschreibung und technischen Abnahme noch bei sonnigem Herbstwetter absolviert werden konnte, fiel der folgende Probentag buchstäblich ins Wasser. Ein Sturmtief setzte nicht nur die deutsche Ostseeküste so tief wie selten unter Wasser, sondern auch den Strand mit den ikonischen Gebäuden von Blackpool im Hintergrund. Bei sieben Windstärken, in Böen neun, war an Segeln nicht zu denken. Immerhin blieben die aufgestellten Zelte stehen, sodass die Meisterschaft abends im neu errichteten Windsport-Center mit angeschlossenen Beachcomber Café eröffnet werden konnte. So blieb für alle Beteiligten – von den Pilot:innen bis zur Rennleitung – nur die Hoffnung darauf, dass es die nächsten Tage besser werden würde.

Foto: Martin Henfield

Besser wurde es auch: Am ersten Renntag war das Wetter wieder herbstlich sonnig, aber – ohne Wind. Bis die einsetzende Flut am späten Mittag die erste Wendemarke erreichte, konnte lediglich ein einziges Rennen gesegelt werden. Der zweite und dritte Renntag liefen das schon wesentlich besser, sodass am Ende elf Rennen in die Wertung einfließen konnten. Gegen die Übermacht eines jungen, vom Weltmeister Kevin Mignot trainierten Teams konnten die übrigen Beteiligten allerdings wenig ausrichten. Erst auf Platz 10 fand sich am Ende der erste nicht französische Pilot, gefolgt von Sven Kraja (YCSPO) auf Platz 11. Als beste deutsche Pilotin belegte Gitta Steinhusen Platz 17 in der Gesamtwertung und errang damit eine Bronzemedaille in der Damenwertung. An das deutsche Team, bestehend aus Sven, Gitta und Stefan Gerke, ging am Ende auch eine Bronzemedaille in der Mannschaftswertung.

Foto: Mark Lloyd

Am Abschlussabend ging die FISLY-Fahne als Staffelstab weiter nach Frankreich, wo in Asnelles 2024, im Jahr der Olympiade in Frankreich, die nächsten Weltmeisterschaften im Strandsegeln stattfinden werden.

Nicht mehr in der bisherigen Funktion dabei sein wird voraussichtlich Marc Agthe (Schweiz), langjähriger Rennleiter der Mini-Klasse bei internationalen Meisterschaften. Er legte sein Amt jetzt nieder.

Foto: Martin Henfield

Die einzelnen Ergebnisse, weitere Fotos und Filme finden sich hier: https://ec2023.weebly.com/race-results.html

Text: Larissa Schippang, Fotos: Martin Henfield und Mark Lloyd